Wrack "Giannis D", Ankerwinde; Rostpapageienfisch
Sha'ab Abu Nuhas, Ägypten
(12. September 2000)

Nautica Bonsnapp 400,
Film: Fuji 400 ASA negativ,
Blitz und Belichtung: automatisch

Info: 1983 befand sich der 99 m lange griechische Frachter »Giannis-D« mit einer Teakholzfracht auf dem Weg von Rijeka (Jugoslawien) nach Hodeidah (Jemen). Ein fataler Navigationsfehler brachte das Schiff am 19. April 1983 von seinem Kurs ab und liess es auf das Sha’ab Abu Nuhas aufprallen. Alle Versuche der Besatzung, das Schiff wieder flott zu machen, scheiterten. Ein Hilfeangebot von Rudi Kneip, der zufällig zur gleichen Zeit mit einem Tauchschiff in der Nähe kreuzte, lehnte die Besatzung ab. Als die Taucher auf ihrem Rückweg erneut an der Unglücksstelle vorbeifuhren, befand sich die Besatzung bereits auf Shadwan in Sicherheit. Das weitere Schicksal des Schiffs besiegelten in kurzer Zeit die See und die Frühjahrsstürme. Nach einigen Monaten sank es bis auf eine Tiefe von 27 m auf den Meeresgrund. Die Backbordseite ist heute völlig zerstört. Nur der abgebrochene Bug blieb noch für lange Zeit als Erinnerung an das Unglück auf dem Riffdach liegen, bevor er ebenfalls versank.
Einheimische Fischer bargen die Fracht und unterstützten damit die örtliche Holzindustrie und die Schiffsbauer erheblich. So manches Schiff, das heute Taucher zu den schönsten Plätzen um Hurghada bringt, wurde wohl mit dem Holz aus der Ladung der »Giannis-D« gebaut. Heute sind das noch gut erhaltene Achterschiff mit der Brücke und weiteren Aufbauten sowie dem Maschinenraum und die beiden großen Masten am Heck die herausragenden Merkmale des Wracks. {Christian Mietz / Udo Kefrig / C. Peter Stoll: Tauchreiseführer Rotes Meer,  S. 125ff; ISBN 3-89440-183-4}

Der populäre Name für die Familie Scaridae muss sehr schnell gefunden worden sein: Wie die gleichnamigen, farbenprächtigen Vögel haben auch die Papageienfische diesen auffälligen "Schnabel" und üppige Farben. Neben den Farben fallen sie im Riff aber durch besondere Geräusche auf, die sie beim Abbeissen von festen Korallen erzeugen. Mit schnabelartigen Zahnplatten nagen sie an Hirnkorallen, um die im Kalk wachsenden Algen aufnehmen zu können. Papageienfische werden zum Teil 120 cm lang.
Wie bei den Lippfischen, von denen die Papageienfische abstammen, kann man Farb- und Geschlechtswechsel bei ihnen feststellen. In einer initialen Phase entwickeln sich Papageienfische als Weibchen, und in der folgenden terminalen Phase wachsen, mit dem Geschlechtswechsel zum Männchen, diese bald doppelt so gross wie die Weibchen heran. {Helmut Dibelius: Unterwasserführer Rotes Meer, Fische, S. 74; ISBN 3-89594-021-6}