Nautica Bonsnapp 400,
Film: Fuji 400 ASA negativ,
Blitz und Belichtung: automatisch
Info: Die Carnatic war ein P&O-Postdampfer und mit
230 Passagieren sowie einer Sendung Gold im Wert von damals 40.000 £
unterwegs nach Bombay. In der Nacht zum 13. September 1869 lief das Schiff
bei ruhiger See aufgrund eines Navigationsfehlers auf das Riff bei Abu Nuhas.
Als der Tag anbrach, war es immer noch ruhig, und nachdem sich der erste Schock
gelegt hatte, siegte die britische Kaltschnäuzigkeit. Den Passagieren
wurde im feudalen Speisesaal wie üblich das Essen serviert.
Angesichts der weiterhin ruhigen See gab der Kapitän
die verhängnisvolle Anordnung, die Passagiere eine weitere Nacht an
Bord zu lassen. Die Evakuierung wurde verschoben. Das Leben an Bord ging
seinen gewohnten Gang, bis der Rumpf der Carnatic um zehn Minuten vor elf
Uhr vormittags ohne Vorwarnung zerbrach. 27 Passagiere und Besatzungsmitglieder
ertranken im anschliessenden Chaos. Die Überlebenden mussten die Rettungsboote
über das seichte Riff schleppen und zur Insel Shadwan rudern, wo es
ihnen mit Hilfe offener Feuer und einer Notrakete gelang, die Aufmerksamkeit
eines anderen P&O-Schiffes, der Sumatra, auf sich zu lenken, die sie
in Sicherheit brachte.
Wegen der wertvollen Ladung wurden selbstverständlich
aufwendige Bergungsaktionen unternommen. Es war eine der ersten kommerziellen
Bergungsaktionen, bei der der neue Helmtauchanzug eingesetzt wurde und Goldbarren
im Wert von 32.000 £ aus dem im Flachwasser liegenden Wrack geborgen
wurden. Was aus dem restlichen Gold geworden ist, weiss niemand, denn im März
1870 legte sich die Carnatic auf die Seite und sank auf den Grund am Riff,
wo sie noch heute zu finden ist. Dort lag sie außerhalb der Reichweite
der damaligen Tauchgeräte, bis die ersten Sporttaucher mit Atemgerät
kamen. Vielleicht befindet sich das Gold immer noch irgendwo im Rumpf, bis
irgendeine zufällige Strömung es freilegt.
{Guy Buckles: Rotes Meer, S. 103; ISBN 3-7688-1200-6}